60-80% atmen unnatürlich.

Die richtige Atmung ist uns eigentlich in die Wiege gelegt worden. In unserer heutigen Gesellschaft ist es jedoch eine Herausforderung geworden so zu atmen, wie es biologisch vorgesehen und wünschenswert wäre. Wir gehen davon aus, dass unser Körper immer reflexartig so viel Luft aufnimmt, wie er benötigt. Mehrere Studien haben bewiesen, dass durchschnittlich 60-80% der Bevölkerung unnatürlich atmen. Wir sind aus dem Takt geraten. In den Studien wurde festgestellt, dass wir zu viel atmen.

Die Menge an Luft, die wir einatmen, erhöht sich sukzessive durch unsere modernen Lebensumstände. Eigentlich hört es sich erst einmal gut an, wenn wir mehr Sauerstoff in den Lungen haben. Von einem guten Gesundheits- und Fitnesszustand zeugt allerdings ein leichter Atem. Chronisches Hyperventilieren, also ein Überatmen, ist ein grosses und selten identifiziertes Hindernis auf dem Weg zu Gesundheit und Fitness. Wir können zwei- dreimal so viel Luft einatmen, wie wir benötigen, ohne es zu bemerken.

Wir atmen flach und zu schnell.

Kurze, flache Atemzüge aktivieren unser sympathisches Nervensystem. Dies löst bei uns die Fight-or-Flight-Reaktion aus. Unter anderem steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz, unser Körper schaltet auf den Überlebensmodus. Er befindet sich im Alarmzustand und im Dauerstress. Dies führt zu kurzfristigen Problemen wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Merkschwäche und langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Negativ beeinflusst wird unser Atemprozess durch mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, überwiegend sitzende Tätigkeiten, überhitzte Häuser und permanenten Stress.

Die gute Nachricht.

Unsere Lebensumstände können wir beeinflussen. Aber was wir Jahre lang praktiziert haben, lässt sich nicht mal eben von heute auf morgen ändern. Damit es funktioniert, braucht es seine Zeit.

Was wir gut und mit ein wenig Übung ändern können, ist unser Atemprozess. Mit unserer Atmung können wir uns je nach Situation aktivieren oder entspannen. Bei der Einatmung aktivieren wir uns über unseren Sympathikus und bei der Ausatmung entspannen wir uns über unseren Parasympathikus. Für beide Bereiche gibt es viele Übungen, wie beispielsweise das Box-Breathing zum Entspannen. Bei dieser Übung ist die Phase des Einatmens die kürzeste.

Was auch hilft, wenn wir uns in den ruhigen Minuten, anstatt zum hundertsten Mal aufs Handy zu schauen, uns auf unsere Atmung konzentrieren. Am einfachsten ist es, wenn du doppelt so lange ausatmest, wie du einatmest. Je nachdem in welcher Verfassung du bist, starte am Anfang mit zwei Sekunden einatmen und vier Sekunden ausatmen. Wenn du merkst, dass dies gut funktioniert, dann steigere langsam die Sekunden. Schaue immer, dass du dich dabei wohlfühlst.

Weitere Information findest du hier

Die gesamte Studie kannst du dir unter diesem Link anschauen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7015034/

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